Sparda-Gruppe mit positiver Jahresbilanz
08.07.2024
Verbandsvorstandsvorsitzender Florian Rentsch verlängert seinen Vertrag bis 2030
- Kumulierte Bilanzsumme liegt bei 83,3 Mrd. EUR
- Jahresüberschuss vor Steuern steigt auf 174,2 Mio. EUR
- Zinsüberschuss im neuen Zinsumfeld mit 1.096,9 Mio. EUR auf Rekordniveau
- Ausschüttungsvolumen für 2023 mehr als verdoppelt
- Weiterhin ungebrochen hoher Wunsch nach Wohneigentum
Frankfurt am Main, 08. Juli 2024. Den schwierigen Rahmenbedingungen zum Trotz hat die Gruppe der Sparda-Banken das Jahr 2023 mit einem zufriedenstellenden operativen Ergebnis abgeschlossen. Nach dem Inflationsschock in den Jahren 2021 und 2022 hat sich die Ertragslage der Sparda-Gruppe am angespannten Markt stabilisiert. „Das gestiegene Zinsniveau ist für das Geschäftsmodell der Sparda-Gruppe grundsätzlich vorteilhaft. Wir konnten den Jahresüberschuss vor dem Hintergrund einer schwachen Konjunktur in 2023 deutlich steigern. Dieser kann sich mit 76,7 Mio. EUR (2022: 43,7 Mio. EUR) sehen lassen“, so Uwe STERZ, Vorstand des Verbandes der Sparda-Banken. Der Zinsüberschuss schoss mit 1.096,9 Mio. EUR (2022: 940,9 Mio. EUR) auf ein Rekordniveau. Ein Indikator für die positive Geschäftsentwicklung ist auch das Ausschüttungsvolumen für Dividenden, dass sich von 20,5 Mio. EUR auf 43,4 Mio. EUR erhöht hat. „Die Sparda-Banken haben die positive Zinsentwicklung an ihre Kunden und Mitglieder weitergegeben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die weitere Straffung der Geldpolitik durch die EZB und die wirtschaftlichen und geopolitischen Spannungen langfristig auf den Markt auswirken“, so Florian RENTSCH, Vorstandsvorsitzender des Verbandes.
Provisionserträge aus dem Zahlungsverkehr steigen – Überschuss leicht rückläufig
Der Provisionsüberschuss lag bei 302,6 Mio. EUR mit einem Rückgang von 4 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert (2022: 314,5 Mio. EUR). „Das liegt vor allem an den höheren Aufwendungen für Vermittlerprovisionen externer Kreditplattformen“, so STERZ. Derweil sind die Provisionserträge aus dem Zahlungsverkehr etwas gestiegen. Das Fondsgeschäft, das überwiegend über die Union Investment vermittelt wird, blieb ähnlich dem Vorjahresniveau bei 1,8 Mrd. EUR (2022: 1,9 Mrd. EUR). Beim Bausparen haben die Sparda-Banken 1,5 Mrd. EUR vermittelt (2022: 1,7 Mrd. EUR). Das Vermittlungsgeschäft bei Versicherungen lag im Volumen bei 46,6 Mio. EUR (2022: 95,2 Mio. EUR). „Wir haben mit dem Rückgang der Erträge im Vermittlungsgeschäft aufgrund der veränderten Zinssituation gerechnet und beobachten die Entwicklungen aufmerksam. Insbesondere Forderungen nach einem Provisionsverbot, die immer wieder auf die europäische Agenda zurückfinden, schaffen weitere Unsicherheiten am Markt, denen wir zusammen mit dem genossenschaftlichen Verbund aktiv entgegentreten“, erklärt RENTSCH.
Aktive Maßnahmen für die Kunden- und Mitgliedergewinnung – weiterhin hoher Mitgliederanteil
Hinsichtlich der rückläufigen Entwicklung der Kunden- und Mitgliederzahlen steuern die Sparda-Banken aktiv gegen und haben ihr Produktangebot an das veränderte Zinsumfeld angepasst. Neue Kontomodelle, zum Teil auch mit kostenlosen Girokonten, sowie attraktive Tages- und Festgeldangebote kommen bei den Kunden gut an. „Der Mitgliederrückgang ist deutlich geringer als im Vorjahr und der Anteil der Kunden, die gleichzeitig Mitgliedsanteile einer der elf Sparda-Banken gezeichnet haben, liegt im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei beachtlichen 84 Prozent. Neben dem angepassten Produktangebot bleiben die Sparda-Banken auch dem Filialgeschäft und der persönlichen Beratung vor Ort treu, die Zahl unserer Filialen ist nahezu gleichgeblieben“, so STERZ.
Erfolgreicher Tarifabschluss auf den Weg gebracht – IT-Transformation geht voran
Der Tarifabschluss der Sparda-Banken sowie die IT-Transformation haben Ressourcen gebunden, die sich im Verwaltungsaufwand widerspiegeln. Dieser ist in 2023 um 137 Mio. EUR (15 Prozent) gestiegen. Fast die Hälfte der Aufwendungen entfällt mit 58 Mio. EUR auf das Personal, weitere 79 Mio. EUR auf den Sachaufwand. Der höhere Verwaltungsaufwand wirkt sich erwartungsgemäß auf die Cost-Income Ratio aus, die sich von 74,6 Prozent im Vorjahr auf 76,7 Prozent verändert hat. „Es war richtig, einen eigenen Arbeitgeberverband unter Leitung des neuen Vorstandsvorsitzenden der Sparda-Bank Baden-Württemberg, Martin Buch, zu gründen, der mit Verdi die Tarifverhandlungen federführend geführt hat. Das betrifft zehn unser elf Sparda Banken. Mit einer Laufzeit bis zum 31. März 2026 lässt dieser Abschluss auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der positiven Entwicklung der Gruppe angemessen teilhaben. Insbesondere jüngere Fachkräfte profitieren von einer höheren Ausbildungsvergütung. Damit senden wir ein klares Signal an den Arbeitsmarkt: Sparda ist ein hochattraktiver Arbeitgeber. Darüber hinaus wird die bis Ende 2025 abgeschlossene Konsolidierung der IT-Systeme bei dem gemeinsamen Dienstleister Atruvia die Sparda-Gruppe nochmal im Kern stärken. Wir sind mit dem Transformationsprozess sehr zufrieden. Die Sparda-Banken Augsburg und Ostbayern sind bereits erfolgreich zur Atruvia migriert, weitere fünf Häuser sind in Vorbereitung. Schlussendlich wird auch der Sparda Verband Anfang 2025 zur Atruvia wechseln“, sagt Vorstandsvorsitzender Florian RENTSCH.
Leichter Rückgang von Kundeneinlagen im veränderten Zinsumfeld – Bilanzsumme bleibt stabil
Im Einlagengeschäft zeigt sich eine moderate Verringerung mit 1,0 Mrd. EUR um 1,4 Prozent auf 73,2 Mrd. EUR (2022: 74,2 Mrd. EUR). „Die Entwicklung der Kundeneinlagen liegt insbesondere an den konditionenabhängigen Abgängen, auch schichten die Kunden ihre Spareinlagen zu Angeboten mit festen Laufzeiten um. Den Rückgang haben die Sparda-Banken in der ersten Jahreshälfte 2024 bereits größtenteils wieder aufgeholt“, so STERZ. Nachdem die zusammengefasste Bilanzsumme der Sparda-Banken im vergangenen Geschäftsjahr 2022 moderat gestiegen war, kommen die elf Sparda-Banken in 2023 zusammen auf 83,3 Mrd. EUR (2022: 84,9 Mrd. EUR). Das harte Kernkapital konnte um 182 Mio. EUR auf 5,7 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahr (2022: 5,5 Mrd. EUR) gesteigert werden und liegt bei einer Quote von 17,6 Prozent (2022: 17,0 Prozent). Das Betriebsergebnis ist mit 328,8 Mio. EUR nach wie vor hoch (2022: 330,9 Mio. EUR), das Bewertungsergebnis schlägt mit -22,0 Mio. EUR (2022: 232 Mio. EUR) kaum zu Buche.
Kreditneugeschäft schwächer – Baufinanzierung weiterhin unter Druck
Vor dem Hintergrund belastender Faktoren wie einem stagnierenden Wohnungsbau und hoher Immobilienpreise ist das Kreditneugeschäft der Gruppe auf 5,6 Mrd. EUR um 22 Prozent zurückgegangen. „Das Baufinanzierungsgeschäft ist nach wie vor das Kerngeschäft der Sparda-Banken. „Wir werden nicht müde, eine Trendwende im Wohnungsbau und pragmatische Förderansätze für den Eigentumserwerb zu fordern. Die Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien in Deutschland ist insbesondere bei sanierungsbedürftigen Objekten deutlich zurückgegangen, viele potenzielle Käuferinnen und Käufer schrecken angesichts der hohen Gesamtkosten vor einem Erwerb zurück. Dabei ist der Wunsch nach Eigentum trotz angespanntem Wohnungsmarkt und der wenigen Neubauprojekte weiter enorm hoch. Eine Abschaffung der Grunderwerbssteuer ist schon lange überfällig, ebenso eine effiziente Förderung von Sanierungen von Bestandsimmobilien und ein Umdenken der politischen Entscheidungsträger, dass hier zielgerichteter gehandelt werden muss“, sagt Vorstandsvorsitzender Florian RENTSCH.
Sanierungspotenziale am Immobilienmarkt voll ausschöpfen
Zu den Sanierungspotenzialen am Immobilienmarkt und den Kernergebnissen der diesjährigen Sparda-Wohnstudie berichtet Hanno KEMPERMANN, Geschäftsführer von IW Consult. „Die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung sind ambitioniert, der Sanierung von privaten Wohnimmobilien kann hier eine entscheidende Rolle zukommen. Es ist kein Geheimnis, dass die Einsparungen von CO2 bei staatlich geförderter Sanierung im Altbestand gigantisch sein können – die Ergebnisse der Wohnstudie bestätigen das. Eine Sanierung von 0,5 Prozent aller Wohnungen im Bestand könnte 1,1 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr im aktuellen Strommix einsparen, bei grünem Strom sogar das Dreifache“, so KEMPERMANN. „Um die Kundinnen und Kunden erfolgreich durch den Förderdschungel bis hin zu dem Erwerb einer sanierungsbedürftigen Bestandsimmobilie zu bringen, haben die Sparda-Banken in 2023 den „qualifizierten Nachhaltigkeitsberater“ auf die Beine gestellt. Die Beraterinnen und Berater sind besonders darauf geschult, den Kunden den besten Überblick über energetische Sanierungsmaßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten zu verschaffen. Auch müssen die Anreize direkt am Verkaufszeitpunkt einer Immobilie ansetzen, denn da ist die Chance am größten, ein energetisch ineffizientes Gebäude auf einen vernünftigen Standard zu bringen. Die Sparda-Gruppe arbeitet intensiv daran, ihren Kundinnen und Kunden den Traum vom Eigenheim auch in Zukunft zu ermöglichen“, sagt Vorstandsvorsitzender Florian RENTSCH.
Florian RENTSCH verlängert Vertrag bis zum 30. Juni 2030
„Wir freuen uns sehr, dass Florian Rentsch unser Angebot zu einer Verlängerung seines Vertrages bis zum 30. Juni 2030 angenommen hat. Der Verband ist das Bindeglied der Sparda-Banken, das hat er gerade auch in den herausfordernden zurückliegenden Jahren gezeigt. Florian Rentsch hat hier als Vorstandsvorsitzender vieles auf die Beine gestellt, was wir mit ihm gemeinsam fortsetzen wollen“ so Verbandsratsvorsitzender Stefan SCHINDLER.
„Ich freue mich sehr über das Vertrauen des Verbandsrates und des Personalausschusses, auch über das langfristige Vertragsangebot, was ich sehr gerne angenommen habe. Der Verband der Sparda-Banken, den ich gemeinsam mit Uwe Sterz führen darf, ist sehr gut für die nächsten Jahre aufgestellt. Wir sind eine starke mittelständische genossenschaftliche Bankengruppe, mit der man rechnen muss“, so RENTSCH abschließend.
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