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Sparda-Banken: Zufriedenstellende Bilanz trotz turbulentem Jahr 2021

Pressemeldungen

13.07.2022

  • Kumulierte Bilanzsumme steigt auf über 81,9 Mrd. EUR
  • Jahresüberschuss vor Steuern steigt auf 132,4 Mio. EUR
  • Zinsüberschuss stabil
  • Provisionsergebnis steigt auf 284,2 Mio. EUR
  • Sparda-Banken begrüßen Zinswende und schaffen Verwahrentgelte wieder ab

Die Gruppe der Sparda-Banken hat das Jahr 2021 mit einem zufriedenstellenden operativen Ergebnis abgeschlossen. „Trotz der schwierigen Marktbedingungen hat sich die Sparda-Gruppe im vergangenen Jahr behauptet. Das Ergebnis ist angesichts der Herausforderungen, wie der Negativzinspolitik der EZB, den Auswirkungen des BGH-Urteils zu Gebührenerhöhungen sowie den Nachwehen der Corona-Pandemie in Ordnung“, so der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Sparda-Banken, Florian RENTSCH. Erfreut zeigt er sich über die Handlungsschritte der EZB sowie die positiven Entwicklungen am Zinsmarkt. „Wir haben uns lange gegen die Negativzinspolitik der EZB gewehrt und fühlen uns in unserem Kurs bestätigt. Die Sparda-Banken werden die Kundinnen und Kunden an der positiven Entwicklung teilhaben lassen und die Verwahrentgelte zeitnah wieder abschaffen“.

Bilanzsumme insgesamt gestiegen – Kreditneugeschäft ausgebaut
Nachdem die zusammengefasste Bilanzsumme der Sparda-Banken im Jahr 2020 erstmals die 80 Mrd. EUR überschritten hat, setzt sich dieses Wachstum der Gruppe auch 2021 moderat fort. Die elf Sparda-Banken kommen zusammen auf 81,9 Mrd. EUR (+ 0,2 Prozent). Das Eigenkapital konnte mit 4,1 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahr (3,9 Mrd. EUR) weiter gesteigert werden. Das Kreditneugeschäft der Gruppe lag bei 8 Mrd. EUR nach 7,2 Mrd. EUR im Vorjahr. Aufgrund gleichzeitig vermehrter Tilgungsaktivitäten der Kunden wuchsen die Kundenkredite jedoch nur um 1,1 Prozent.

Weiterhin hoher Mitgliederanteil
Der Anteil der Kunden die gleichzeitig auch Anteilsinhaber, d.h. Mitglied einer der elf Sparda-Banken sind, liegt auch nach dem Mitgliederrückgang des Jahres 2021 bei beachtlichen 84 Prozent. „Dass es zu Abgängen kommt, war angesichts der Einführung von Kontogebühren und Verwahrentgelten klar und eingeplant. Wichtig ist, dass die Rückgänge deutlich unterhalb der Erwartungen lagen“, so Uwe STERZ, Vorstand des Verbandes.

Positive Entwicklung des Fondsgeschäfts – Anlagen bei Sparern beliebter
Das Volumen der vor allem an die Union Investment vermittelten Fonds stieg kräftig um 46 Prozent von 1,9 Mrd. EUR auf 2,7 Mrd. EUR. „Vor allem in Zeiten des Negativzinses suchen Kundinnen und Kunden nach attraktiveren Anlagemöglichkeiten als dem klassischen Sparen. Davon hat das Vermittlungsgeschäft der Sparda-Banken profitiert“, erklärt Florian RENTSCH rückblickend auf das Geschäftsjahr 2021. Die hohen Zuwächse in der Fondsvermittlung haben auch die Rückgänge im Geschäft mit Bausparverträgen und Versicherungen deutlich überkompensiert.

Die Sparda-Banken haben Bausparverträge in einem Volumen von insgesamt 1,3 Mrd. EUR vermittelt und damit 6,35 Prozent weniger als im Vorjahr (1,4 Mrd. EUR). Grund dafür war die gesunkene Nachfrage nach Bausparverträgen im Niedrigzinsumfeld. Im volumenmäßig weniger bedeutsamen Vermittlungsgeschäft mit Versicherungen lag das Volumen bei 95,4 (Vorjahr: 157,9) Mio. EUR.

Kundeneinlagen gehen leicht zurück
Traditionell übersteigen bei den Sparda-Banken die Kundeneinlagen deutlich die an Kunden vergebenen Kredite. Dieser Einlagenüberhang kann bei der Wiederanlage im Negativzinsumfeld zu Belastungen für die Ertragslage führen. Daher sind die Kundeneinlagen aufgrund von gezielten Maßnahmen zur Reduzierung des Einlagenüberhangs leicht zurückgegangen. Das waren insgesamt 0,3 Prozent weniger als 2020. „Die Einlagen sind in unserem schlanken und risikoarmen Geschäftsmodell auch weiterhin sicher aufgehoben. Dank der mit dem Zinsanstieg in 2022 einhergehenden Abschaffung von Verwahrentgelten werden Kundeneinlagen künftig wieder ertragsmäßig attraktiver und daher verstärken die Sparda-Banken wieder die Neukundengewinnung“, sagt Uwe STERZ, Vorstand des Verbandes.

Provisionsergebnis – deutlicher Aufwärtstrend erkennbar
Der Jahresüberschuss vor Steuern ist im Vergleich zum vergangenen Jahr von 126,6 Mio. EUR auf 132,4 Mio. EUR um 4,5 Prozent gestiegen. Dabei liegt der Zinsüberschuss mit 879 Mio. EUR auf Vorjahresniveau während der Verwaltungsaufwand um 10 Mio. EUR auf 937 Mio. EUR nur leicht (1,1 Prozent) gestiegen ist. Zufrieden zeigt sich der Vorstand mit dem Provisionsergebnis, das um 7,1 Prozent auf 284,2 Mio. EUR gestiegen ist. Ursächlich für die Steigerung ist insbesondere das Vermittlungsgeschäft mit der Union Investment. Die Provisionserträge aus dem Zahlungsverkehr blieben aufgrund der Sonderbelastungen aus dem BGH-Urteil zum AGB-Änderungsmechanismus unter den Erwartungen. Der Jahresüberschuss liegt nach Steuern bei 55,2 Mio. EUR (Vorjahr 70,7 Mio. EUR). „Ohne die Sonderbelastungen wäre 2021 in Anbetracht der weiter ungünstigen Rahmenbedingungen ein gutes Jahr gewesen, so ist es ‚nur‘ ein zufriedenstellendes Jahr“, erklärt Uwe STERZ.

Immobilienpreisentwicklung und Baufinanzierung
Wie sich die Trendwende am Zinsmarkt auf die Immobilienpreisentwicklung und damit auf das wichtigste Kerngeschäftsfeld der Sparda-Banken – die Baufinanzierung auswirkt, erklärt Prof. Dr. Michael VOIGTLÄNDER, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte des IW Köln anlässlich des Jahrespressegesprächs des Verbandes der Sparda-Banken direkt vor Ort. „Der Boom im Wohnimmobilienmarkt ist aufgrund fallender Reallöhne und steigender Zinsen erst einmal vorbei. Auf den Boom folgt aber kein Crash, sondern eher eine Phase mit langsamen oder stagnierenden Mieten und Preisen. Einen großen Beitrag zur Stabilität des deutschen Wohnungsmarktes leistet die Langfristfinanzierung. Während in anderen europäischen Märkten Phasen mit steigenden Zinsen zu massenhaften Zwangsvollstreckungen führen können, schließen Haushalte in Deutschland weit überwiegend Kredite mit langen Zinsbindungen und hohen Tilgungen ab. Daher sind Anschlussfinanzierungen auch bei steigenden Zinsen verkraftbar“, so Prof. Dr. Michael VOIGTLÄNDER. „Diesen Trend können wir bestätigen. Das Interesse an einer Immobilie ist weiterhin sehr hoch, wichtig ist aber eine vorausschauende Planung für die langfristige Finanzierung“, sagt Florian RENTSCH.

Titelbild: © optimarc / shutterstock.com